BERICHT ÜBER DAS KINDERHAUS IN DAIA 2013

BERICHT ÜBER DAS KINDERHAUS IN DAIA 2013

5 Monate nach dem letzten Bericht…

Kinder
Unsere Kinder sind wohlauf und „voll im Saft“. Es ist spürbar, dass wir zurzeit viele Teenager haben – aber eben auch mittlere und kleine Kinder. Im letzten Bericht erwähnte ich, dass die Vorbereitungen zur Übernahme von zwei weiteren Kindern laufen: Seit dem Sommer ergänzt das Geschwisterpaar Marcus (6) und Paul (fast 3) unsere Grossfamilie. Marcus besucht zusammen mit Raul eine Vorbereitungsklasse in Sibiu, Paul bleibt vorläufig noch zu Hause. Seine Sprachentwicklung ist verzögert – bisher benutzt er bloss Laute und Gesten um sich mitzuteilen.
Ein Paul kam, ein anderer ging… Unser „bisherige“ Paul hat unser Haus im Sommer verlassen. Er konnte in ein Haus einer anderen Organisation in Cluj übersiedeln, eine Organisation, die sich speziell um junge Erwachsene kümmert: sie im Selbständigwerden begleitet, sie bei der Ausbildung unterstützt, ihnen bei der Arbeitssuche und -integration hilft… Paul hat uns seither einige Male kurz besucht und erzählt, dass es ihm gut geht und in Cluj gefällt.
Mihaela hat unser Haus ebenfalls verlassen und ist zu ihrer Schwester nach Italien gezogen. Von ihr habe ich bisher keine Neuigkeiten erhalten, ausser, dass sie gut angekommen ist. Ich hoffe, bald von ihr zu hören, dass es ihr gut geht.
Ionut und Maria haben die 8. Klasse der Grundschule beendet und sind in die Berufsschule eingetreten: Ionut in der Ausrichtung auf Elektronik, Maria in der Leder- und Textilverarbeitung.
Neben der Schule dürfen die Kinder verschiedene Kurse besuchen, die kostenlos im sogenannten „Kinderpalast“ in Sibiu angeboten werden: So haben zwei Kinder, Ioana und Denisa, einen Malkurs ausgewählt, Andrea und Mihai lernen Gitarre spielen, Ionela geht begeistert ins Ballett, Daniela singt und Alinus ist am Karting-Fahren. Ionut wiederum spielt innerhalb seiner Berufsschule Fussball. Auch wenn es organisatorisch gar nicht so einfach ist, all die Stundenpläne irgendwie zu vereinen, so freut es mich dennoch enorm, dass die Kinder die Gelegenheit haben, etwas nach ihrem Interesse dazuzulernen.
Ausserdem habe ich das Angebot erhalten, einige Kinder am Programm einer Nachmittagsschule teilnehmen zu lassen. Direkt nach der Schule bringe ich Georgiana, Sebastian, Valentin und Antonia zur „Afterschool“. Nach dem Mittagessen erhalten die Kinder Aufgabenhilfe und dürfen anschliessend, gemeinsam mit den anderen Kindern, am Freizeitprogramm teilnehmen: dem Spielen im Park, dem gemeinsamen Basteln… Momentan helfe ich dort noch etwas mit, bis das Projekt sich ganz organisiert hat.

Mitarbeiter
Unser Team wurde durch die Psychologin Berta Barzoaca ergänzt, die 15 Stunden die Woche bei uns arbeitet. Zu tun gibt es viel, sei es, die geforderten psychologischen Gutachten zu erstellen, orientierungsbedürftige Teenager zu beraten, bei Konflikten der Kinder untereinander Problemlösungen zu finden oder über den Kummer mancher Kinder hinwegzutrösten, beispielsweise darüber, nicht in der eigenen Familie aufwachsen zu können oder von der eigenen Familie immer wieder enttäuscht zu werden.
Eine neue freiwillige Mitarbeiterin aus Deutschland, Katharina Branzea, lebt und arbeitet für ein Jahr mit uns zusammen.
Ich selbst habe mich für eine Weiterbildung entschieden mit dem Ziel, einen Universitätsabschluss in Sozialassistenz zu erhalten. Seit dem 1. Oktober besuche ich, soweit es mir meine Zeit zusässt, die Kurse und Seminare an der Universität.

Vernetzung
Zum zweiten Mal nahmen Claudiu und ich an der Konferenz sozialer NGOs statt. Wir haben neue Organisationen, deren Potential und Schwierigkeiten kennengelernt. Viele der teilnehmenden Organisationen sind grösser als wir, SOS Kinderdörfer oder Diakoniewerke, aber
es gibt auch kleinere Projekte. Vernetzungen helfen beim Informations- und Erfahrungsaustausch, zumal auch Weiterbildungskurse angeboten werden. Nächste Woche wird Andrei Maior, unser Sozialassistent, an einer zweitägigen Tagung für Sozialassistenten in Cluj teilnehmen – ebenfalls um Informationen zu gewinnen.

Arbeiten am Haus
Wie ihr sicher wisst, hatten wir im Neubau oft Probleme mit lecken Wasserleitungen sowie mit Türen und Fenstern, die nicht schlossen. Die Leitungen konnten neu verlegt und die Türen und Fenster ausgewechselt werden – Dank der Hilfe des Vereins Schritte der Hoffnung und dem Verein URS.
Wir danken euch herzlich für alle Unterstützung und euer Mitdenken und grüssen euch herzlich!!

Iris Moser, Oktober 2013